[Play Offs 2. Bundesliga] TSG Füchse kämpfen sich ins Halbfinale
7.5.2022 FC Stern München – TSG Füchse Quedlinburg 5:4 (1:1; 2:0; 2:3)
8.5.2022 FC Stern München – TSG Füchse Quedlinburg 3:11 (1:2; 1:4; 1:5)
Der knappe 8:6 Sieg im ersten von drei möglichen Viertelfinalspiel letzte Woche deutete es an. In den Play Offs gibt es nichts zu verschenken. So machten sich die TSG Füchse mit einer berufs- und studienbedingt dezimierten Rumpftruppe auf den Weg nach München für das Rückspiel sowie ein eventuelles drittes Entscheidungsmatch. Im Gepäck: 2 Matchbälle für den Einzug in das Halbfinale der 2. Bundesliga.
Die Zielvorgabe war klar, doch die Umsetzung im Spiel am Samstag klappte noch nicht wie gewünscht. Den besseren Start erwischten die Gastgeber, die direkt die erste Zeitstrafe der Harzer nutzen konnten, um mit 1:0 in Führung zu gehen. Zwar gelang Toni Henneberg noch vor dem ersten Pausenpfiff der Ausgleich, doch auch im zweiten Drittel ein ähnliches Bild. Die TSG Füchse kassieren eine unnötige Zeitstrafe und München weiß dies clever zu nutzen. Aufseiten der Quedlinburger lief nicht viel zusammen, die heraus gespielten Chancen blieben ungenutzt und Bayern erhöhten auf 3:1.
Im Schlussdrittel dann der Versuch eines Aufbäumens. Bastian Einecke mit dem 3:2 Anschlusstreffer. München stellte postwendend wieder den 2-Tore-Vorsprung her. Toni Henneberg kurz darauf mit dem 4:3, doch zum Ausgleich kam es in diesem Spiel leider nicht mehr. München mit dem 5:3 und erneut Bastian Einecke für die TSG Füchse zum 5:4 Endresultat. Enttäuschend, aber auch motivierend für die Quedlinburger, mussten sie nun auf das alles entscheidende dritte Viertelfinalspiel setzen. Denn nach einer langen Anreise kam jetzt auch noch eine kurze Erholungszeit sowie ein gestärkter Gegner dazu. Glücklicherweise kündigten sich mit Co-Trainer Dominik Albrecht, Torhüter Elias Käfer, Center Laurence Kubusch und Stürmer Jan-Age Einecke kurzfristig Verstärkung an.
Alle guten Dinge sind 3 – Getreu diesem Motto lief am Sonntag eine viel konzentriertere Mannschaft auf, die von Anfang an keinen Zweifel aufkommen lassen wollte, dass sie in das Halbfinale einziehen wollen. Ein wie am Vortag schon gut aufgelegter Bastian Einecke sorgte mit dem 1:0 für einen guten Start der TSG Füchse, den Jan-Age Einecke direkt bestätigte. 2:0 für die Quedlinburger. Auch der Anschlusstreffer seitens der Münchner tat dem Spielfluss der Harzer keinen Abbruch. Bastian Einecke erhöhte mit einem Doppelpack auf 4:1. München blieb mit seinem zweiten Tagestreffer zwar noch in Reichweite, spielerisch übernahmen die TSG Füchse aber mehr und mehr das Geschehen. Dank weiteren Toren von Gary Blume und Toni Henneberg ging es mit 6:1 für die TSG Füchse in die zweite Drittelpause. In den letzten zwanzig Minuten ließen die Quedlinburger nichts mehr anbrennen und erspielten sich einen ungefährdeten 11:3 Auswärtssieg in München und damit den Einzug in das Halbfinale der 2. Bundesliga.
“Alles oder nichts. Nach der knappen Niederlage vom Samstag wollten wir unbedingt unsere Torchancen besser nutzen und keine einfachen Gegentore zulassen. Das ist uns am Sonntag viel besser gelungen. Wir wollten unbedingt ins Halbfinale. Das hat sich von der Verteidigung bis in die Offensive gezogen und so haben wir verdient gewonnen! Wir freuen uns riesig, dass wir nächsten Samstag ein weiteres Mal vor heimischem Publikum spielen dürfen.” Freut sich TSG-Schlussmann Tobias Schröder auf das erste Halbfinalspiel in Quedlinburg.
Im Halbfinale treffen die Quedlinburger auf keinen Geringeren als den langjährigen Erstligisten der Lilienthaler Wölfe. Ähnlich wie im Harz hat der Floorballsport in Lilienthal eine verhältnismäßig lange Tradition. Seit 1998 besteht eine eigene Abteilung im TV Lilienthal. Bereits viermal gewannen die Lilienthaler Wölfe den deutschen Vizemeistertitel – zuletzt im Jahr 2019, im gleichen Jahr, in dem sie auch den Deutschen Floorball Pokal gewinnen konnten. Nach dieser bislang erfolgreichsten Saison für die Lilienthaler meldeten die Verantwortlichen das Team aus der 1. Bundesliga ab, vornehmlich aus strukturellen Gründen wie beispielsweise zahlreichen studien- und berufsbedingten Spielerausfällen. Keine einfache Entscheidung, doch der Schritt zum Neuanfang mit fokussierter Nachwuchsarbeit trägt sichtlich Früchte. Nach dem Aufstieg von der Regionalliga in die 2. Bundesliga werden sie neben Dresden diese Saison als heiße Aufstiegskandidaten gehandelt.
Die gesamte Abteilung der TSG GutsMuths Quedlinburg 1860 e. V. freut sich auf dieses hochklassige Floorballspiel und wünscht unseren Gästen aus Lilienthal schon heute eine angenehme Anreise in unsere wunderschöne Weltkulturerbestadt Quedlinburg. (cw)